Etwa 30 Zuhörer hatten es sich an den kleinen Tischchen in unser Buchhandlung bequem gemacht, um der Lesung von Klaus Pöppmann aus dem Roman „Alles Licht das wir nicht sehen“ ( Anthony Doerr) zuzuhören. Gespannt verfolgten sie das Schicksal der kleinen blinden Französin Marie-Laure, aufgewachsen vornehmlich in den Räumen des "Muséum National d'Histoire Naturelle" in Paris und damit in engem Kontakt mit all den Wunderwerken aus der ganzen Welt, die hier in langen Jahren zusammengetragen worden sind.
Genau so faszinierend war die gänzlich anders geartete Jugendzeit des kleinen Werner, der etwa zur gleichen Zeit im Deutschland der Wirtschaftskrise nach dem 1. Weltkrieg in einem Waisenhaus aufwuchs und der ein starkes Interesse für alles Technische zeigte. Klaus Pöppmann versuchte, in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit den zunächst ganz unwahrscheinlichen Weg dieser beiden Kinder aufeinander zu bis zu ihrem Aufeinandertreffen im zerbombten Saint-Malo in der Bretagne in den letzten Tagen des NS -Regimes deutlich werden zu lassen. Umrahmt wurden die einzelnen Leseabschnitte durch musikalische Beiträge von drei Schüler/- innen der Musiklehrerinnen Carolin Stucke (Querflöte) und Sonja Coors (Klavier) von der Recker Musikschule.
Warum verbünden sich der Kulturverein Recke – der diese Veranstaltung initiierte - mit unserer Buchhandlung? Die Antwort ist einfach: All denen, die von den täglichen fünf Krimis im abendlichen Fernsehen genug haben, soll gezeigt werden, wie reich der Büchermarkt an Texten ist, die den Leser so faszinieren, dass man sie bis zum Ende nicht aus der Hand legen kann. (Text: Klaus Pöppmann)